Ausgabe 10 der Hörbuch-Reihe von Jens Wawrczeck mit den literarischen Vorlagen zu Filmen von Alfred Hitchcock
Ehe ich Jens und dieses Projekt näher kennenlernte, lebte ich in der kindlichen Illusion, der größte Hitchcock-Fan zu sein, der auf der Welt herumläuft. Mitzuerleben, wie diese ambitionierte Hörbuchreihe entsteht – nicht nur die eigentliche Performance, zuvor noch das Herbeischaffen der Texte und die Klärung der Rechte, hin und wieder sogar eine eigens gefertigte Übersetzung – begleitet von stimmungsvollen Live-Lesungen mit Musik, für die Jens jeweils 90-Minuten-Fassungen der zumeist erheblich längeren Werke herstellte, ließ mich Abbitte leisten. Diese Edition führte mich nach unzähligen Hitchcock-Filmen, -Interviews und -Biographien noch einmal von einer völlig neuen Seite an den „Meister der Spannung“ und seine Zeit heran.
Jens Wawrceck liest den Roman von Francis Beeding
Laufzeit: 541 Minuten
Erscheinungsdatum: 09. August 2019
Verlag: Hauptmann Entertainment
Die Geschichte
Im Haus von Dr. Edwardes, einer abgelegenen Nervenklinik in den Bergen, ist alles anders, als Dr. Constance Sedgwick es erwartet hatte. Die junge Nachwuchsärztin ist angereist, um bei Dr. Edwardes erste Berufserfahrungen zu sammeln, aber der ist nicht da. Stattdessen übernimmt der neue Psychiater Dr. Murchison die Leitung. Er persönlich ist auch für die Behandlung des psychotischen Patienten zuständig, der gleich bei seiner Ankunft einen Pfleger tötete. Constance und der Psychiater kommen sich näher, insbesondere nachdem der wahnsinnige Mörder behauptet, er wäre der wahre Arzt. Die Zwangsvorstellungen eines gefährlichen Geisteskranken, da kann Murchison sie beruhigen. Doch warum löst sich bei den Patienten nicht nur gesteigerte Religiosität in Luft auf, sondern es hängen plötzlich Kreuze verkehrt herum? Und was hat es mit den tätowierten Kreuzen auf sich, die mindestens einer der „Murchisons“ auf den Fußsohlen trägt? Nach und nach verschwinden alle anderen Klinikmitarbeiter und unter den Patienten bricht seltsame Aktivität aus. Ein „irrer“ Showdown beginnt, in dem Constance eine sehr spezielle Rolle zufällt …
„In der Wirkungsstätte Dr. Edwardes ist wirklich der Teufel los und alles, was das gruselgierige Herz begehrt, ist hier zu finden“, stellt Jens Wawrczeck fest. Hitchcocks „Spellbound“ orientiert sich nur locker an Francis Beedings Roman, verzichtet auf alles Satanische und konzentriert sich auf die Psychoanalyse. Dr. Edwardes ist hier ein von Schuldkomplexen gequälter Mann mit aussagekräftigen Träumen. Die berühmte Traumdeutungssequenz, gestaltet von Salvador Dalí, ging in die Filmgeschichte ein. „Im Film schauen wir durch die verständnisvollen Augen der Psychiaterin, hier irren wir selbst durch das quietschbunte Labyrinth des Wahnsinns. Ein im wahrsten Sinne „Heiden“-Spaß“, so Jens Wawrczeck.
Der Autor
Francis Beeding ist das Pseudonym der britischen Schriftsteller Hilary Aidan St. George Saunders (1898-1951) und John Leslie Palmer (1885-1944), die ihre Werke auch unter den Namen David Pilgrim und John Somers veröffentlicht haben.
Die Geschichte besagt, dass dieses Pseudonym von den beiden gewählt wurde, weil Palmer gerne Francis genannt werden wollte und Saunders einst ein Haus im Dorf Beeding in Sussex besaß.
Die beiden lernten sich während ihres Studiums in Oxford kennen und blieben befreundet, als sie beide beim Völkerbund in Genf arbeiteten.
Dort beschlossen sie, gemeinsam Kriminalromane zu schreiben.
– Autor der Liner-Notes (Edition Audoba)