Hörbuch-Reihe von Jens Wawrczeck mit den literarischen Vorlagen zu Filmen von Alfred Hitchcock: 19. „Psycho“
Ehe ich Jens und dieses Projekt näher kennenlernte, lebte ich in der kindlichen Illusion, der größte Hitchcock-Fan zu sein, der auf der Welt herumläuft. Mitzuerleben, wie diese ambitionierte Hörbuchreihe entsteht – nicht nur die eigentliche Performance, zuvor noch das Herbeischaffen der Texte und die Klärung der Rechte, hin und wieder sogar eine eigens gefertigte Übersetzung – begleitet von stimmungsvollen Live-Lesungen mit Musik, für die Jens jeweils 90-Minuten-Fassungen der zumeist erheblich längeren Werke herstellte, ließ mich Abbitte leisten. Diese Edition führte mich nach unzähligen Hitchcock-Filmen, -Interviews und -Biographien noch einmal von einer völlig neuen Seite an den „Meister der Spannung“ und seine Zeit heran.
Der (erste) moderne Horrorfilm „Psycho“ hat sich wenig überraschend in den 45 Jahren seit dem Ende von Hitchcocks Werk als dessen populärster Titel erwiesen: unerreichbar zahlreich sind die ikonischen Motive, Namen, Bilder, Dialogsätze und Töne. Wer sich in der Filmographie des Regisseurs auskennt, den überkommt Behagen angesichts der Tatsache, dass auch qualitativ nichts gegen dieses Quorum spricht. Dass das Beliebteste eines Künstlers auch zum Besten zählt, ist bekanntlich eine große Ausnahme!
Für Jens Wawrczeck und sein Hörbuch-Projekt „Hitch und ich“ brachte diese Ballung von Superlativen ein Problem mit sich. Die Rechte waren schwer zu bekommen. Nachdem Jens in der Vergangenheit sogar Romane wiederbelebte („The Trouble With Harry“ wurde im Rahmen der Übersetzung für die Hörbuchfassung sogar als Buch aufgelegt), stand er hier vor besonders zähen Verhandlungen. Und das bei einem Titel, der in seiner Serie schmerzlich vermisst worden wäre.
Jens Wawrczeck liest den Roman von Robert Bloch
Laufzeit: 336 Minuten
ISBN 978-3-948210-40-3
Robert Blochs Roman erschien 1959 und wurde im selben Jahr von Hitchcock verfilmt. Er erzählt die Geschichte von Norman Bates. Ein Jungeselle, 40 Jahre alt, der allein mit seiner Mutter wohnt, die ihn immer noch „Junge“ nennt und die genaue Vorstellungen von seinem Leben hat. Ihrer Meinung nach hätte er auch gar nicht den Mumm, ein eigenes zu führen. Die Bates‘ betreiben ein Motel, in das sich kaum mehr Gäste verirren. Doch eines Nachts steht Mary Crane vor der Tür. Sie ist auf dem Weg zu ihrem Verlobten Sam – mit 40.000 Dollar, die sie eigentlich für ihre Firma zur Bank bringen sollte. Norman serviert ihr Abendessen, Mutter liegt bereits im Bett. Als Mary im Anschluss eine Dusche nimmt, passiert die Katastrophe: Mutter hat wieder einen ihrer Anfälle…
– Autor der Liner-Notes (Edition Audoba)